Lebensabschnittspartner, Erlebnisgemeinschaft und alle machen mit?

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Loading... Vor kurzem erreichte mich eine Email mit den Ergebnissen einer Umfrage unter Singles (!), wie diese sich ihre Partnerschaften vorstellen. Das Ergebnis zusammengefasst: Der Trend geht zum Lebensabschnittspartner, weg von der Ehe und hin zu einer „freien, emanzipierten Erlebnisgemeinschaft“ – außerdem „hegen trotz eines deutlichen Trends zur seriellen Monogamie interessanterweise 77% der Befragten den Wunsch mit ihrem (zukünftigem) Partner den Rest ihres Lebens zu verbringen.“ Den ganzen Artikel finden Sie hier: http://www.edarling.de/ratgeber/singleleben-partnersuche/zukunft-partnersuche

Um das mal so zu formulieren, dass dies auch Sinn macht: Die deutschen Singles träumen von der Partnerschaft fürs Leben, der großen Liebe mit Anspruch auf Treue, wollen aber gleichzeitig frei und ungebunden sein, vom Partner völlig unabhängig, und dabei auch noch eine gehörige Portion Entertainment bekommen – aber bitte ohne sich dabei groß einbringen zu müssen. Und wehe da passt nicht alles, sonst ist man ruckzuck weg.

Dies passt auch wunderbar zu den Ergebnissen der Soziologie, die unsere Gesellschaft schon lange als „Erlebnisgesellschaft“ entlarvt hat, in der das Erwachsenwerden einem kindlichen Spiel- und Erlebnistrieb weichen musste – mit allen Konsequenzen für soziale Kompetenzen, Lebensführung und Partnerschaften. In Sachen Beziehung haben wir hier also eine gehörige Portion erwachsen aussehender Kinder, welche bis locker über 30 einer Sucht nach Erlebnissen und Kicks erliegen, heimlich aber vom Traumpartner und der großen Liebe träumen.

Kein Wunder, dass solche Menschen keine erfüllenden Beziehungen bewerkstelligen können – wer nur nach Erlebnissen sucht, und auf der Jagd nach kurzen starken Eindrücken im Leben ist, nimmt sich selbst die Chance zu lernen, wie man eine Partnerschaft führt: Wer den Partner nur als Mittel zum Zweck zur egoistischen Suchtbefriedigung (nach den tollen Erlebnissen) sieht, kann auch nicht lernen, wie die lang anhaltenden Beziehungen funktionieren, von denen man trotz aller Erlebnisgier ja träumt. Denn die Liebe fürs Leben liefert einem höchstens manchmal einen interessanten Kick – ansonsten spielt sich diese auf ganz anderen Ebenen ab, die man natürlich nie erreichen kann, wenn man den Partner nur als Objekt behandelt, welches man wie ein langweilig gewordenes Spielzeug durch ein spannenderes ersetzen kann.

Kinder handeln so, Drogensüchtige und beziehungsunfähige Serien-Dater – Erwachsene jedoch nicht.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Jeder darf sein Leben so gestalten, wie er will (solange das im Rahmen des Gesetzes bleibt), und das ist hier auch nicht der Kern der Sache. Vielmehr ist die Träumerei um den Partner fürs Leben eben nicht mit einer erlebnisbasierten Lebensführung erreichbar.  Wer erfüllende und lang anhaltende Beziehungen sucht, muss sich auch mit diesen wirklich auseinandersetzen – und die Fähigkeiten eine solche Beziehung zu führen kommt nur durch entsprechende Übung. Wer nach dem Erlebnisprinzip lebt, nimmt sich jede Gelegenheit, Erfahrungen auf dem Gebiet der wirklichen Partnerschaft zu sammeln. Wer also auf den Traumprinzen wartet, wird das vergeblich tun – oder ihn für einen kurzen Augenblick halten können, bevor er merkt, wen er da vor sich hat und weiterziehen muss.

Wir sind da fast wie kleine Kinder geworden, die – berechtigterweise – auf den Weihnachtsmann warten. Natürlich kommt der auch – bis wir unsere Eltern beim Lügen erwischt haben. Wenn Sie bis hierher gelesen haben, und auf einen Traumpartner gewartet haben, jedoch immer nur kurzfristige Beziehungen hatten, die irgendwie nicht „funktioniert“ haben, dann sind Sie genau bei diesem Punkt angelangt: Jemand (ich) hat den Weihnachtsmann als Lüge enttarnt. Jetzt können Sie entscheiden: Wollen Sie weiter warten und hoffen, dass er doch irgendwie noch auftaucht, oder wollen Sie einfach mal damit beginnen, in Sachen Beziehung erwachsen zu werden, und sich auf eine andere Person wirklich einlassen – mit Haut und Haaren, und all den tollen Erlebnissen und großen Enttäuschungen, die dies mit sich bringt.

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2 Kommentare zu Lebensabschnittspartner, Erlebnisgemeinschaft und alle machen mit?

  1. Cyprine sagt:

    Hallo Nobody,

    da hast du ja traurigerweise ziemlich heftige Erfahrungen machen müssen.
    Ich als Frau habe es aber ähnlich schwer, einen passenden Partner zu finden, der eine feste Beziehung möchte, in der man sich aufeinander verlassen kann und etwas Gemeinsames aufbaut.
    Ich lerne trotzdem ich an einer Uni studiere (ok, mit 70% Frauenanteil) kaum einen Mann kennen und wenn, dann sind sie unzuverlässig und man kann sie eigentlich vergessen.
    Die Gesellschaft geht in eine völlig verquere Richtung, mit Facebook, Smartphones, Selfies und so einem Quatsch wird man ständig konfrontiert, im Zug sieht man nur noch Smartphone-Zombies mit Stöpseln im Ohr, die komplett in ihrer eigenen Welt leben und an der realen total desinteressiert zu sein scheinen. Die meisten wollen nur noch schnellen Spaß und das möglichst ohne viel Einsatz und Verantwortung? – Oh Gott!
    Ich denke aber, dass dies nur ein derzeitiger Trend ist und dieser wie jeder andere Trend irgendwann abflauen wird.
    Nur dummerweise dauert das eben seine Zeit und man möchte ja JETZT einen passenden Partner finden.
    Ich wünsche uns beiden viel Glück für die weitere Suche.

  2. Nobody sagt:

    Welch ein passendes Thema und wie ich leider schreiben muss, ein Problem das seit jahren mein begleiter ist.

    Um das kurz im Detail auszuführen und dem Thema meinen persönlichen Hintergrund zuzufühgen. Nunmehr 2 1/2 Jahre bin ich single und in dieser zeit habe ich sehr viele Frauen kennen lernen dürfen. Ich bin aber extrem erschrocken bei der Feststellung, wie wenig bis garkein erzieherisches oder eher moralisches Empfinden in unserer Gesellschaft vorzufinden ist.

    Und diese Frauen werden scheinbar von Jahrgang zu Jahrgang immer mehr von der Illusion geprägt zu sein, als emanzipierte Frau weder der Gesellschaft, den Bekannten und der Familie, noch dem Partner gegenüber irgendetwas schuldig zu sein. Sie beharren darauf alles zu wünschen und zu bekommen wonach ihnen ist, ohne je selbst etwas geleistet zu haben.

    Die Beispiele dafür sind vielfältig und gleichermaßen (für mich) unbegreiflich. Ich habe Frauen kennengelernt, bei denen ich hinterher ernsthaft bedauert habe nicht homosexuell zu sein und mich der Weiblichkeit hingezogen zu fühlen.

    Da gab es von allem etwas.
    Frau mitte 20 mit Kind, wie in den meisten Fällen zuhause wohnhaft, kein Job, keine Perspektive und Ihr Hauptproblem war es, dass sie für ihr gespartes Geld (10.000€) nicht ihr Wunschauto bekommt, weil niemand sie durch die Gegend fährt um danach zu suchen und sie lebte in der Vergangenheit, weil sie jede Entscheidung, die sie und mich betraf, ihre Vergangenheit als Richtlinie heranzog. Welche Ansprüche sie geltend machen wollte, spreche ich hier aus Höflichkeit nicht aus.

    Frau anfang 30 mit Kind und Job und eigener Wohnung. 3 Handys (war direkt suspekt und hinterher hat sich auch die Vermutung bewahrheitet), liebte und verlangte ihren Freiraum.
    Wie ihr bestimmt vermutet, ein anderer Mann. Tja um genau zu sein ich war Nummer 2, es gab noch Nummer 3 und natürlich Nummer 1. Bin dahinter gekommen, hab es mit den anderen beiden Männern geklärt und sie hat jetzt niemanden mehr. Das ende vom Lied war, mir anhören zu müssen ich hätte ihr Leben zerstört und wäre ein Kontrollfreak.

    Dann noch diverse Kernprobleme mit anderen Frauen wie z.B

    keine Kinder (ein Verbrechen welche in die Welt zu setzen)

    keine Kinder (Ich will karriere machen! Dazu als Hintergrund 32 jahre jung und Kauffrau im einzelandel an der Kasse)

    Dauerzustand „immer da sein“ (Wenn nicht 6 mal am Tag jeden Tag gemeldet, war man unreif und hat es nicht ernst gemeint)

    Geld (Als Mann 40.000€ im Jahr zu verdienen wäre zu wenig, dafür das sie es ertragen muss, dass ich ständig auf der Arbeit sein würde – nur mal so, habe wie jeder andere auch eine 40 Stunden Woche)

    Materieller wert (Wie du hast kein Smartphone und kein Whats ap. Telefonieren ist mir zu blöd, du lebst ja in der Vergangenheit.)

    So jetzt mal genug, ich habe weitaus schlimmeres kennen lernen dürfen und ich persönlich stelle nur 3 Dinge an Ansprüchen voraus. Ich möchte geminsam Wohnen, heiraten und Kinder.Mehr nicht! Das scheint in der heutigen zeit allerdings etwas seltenes zu sein und erschreckt die, wie ich sie nenne, emanzipierte Handygeneration.

    Opferbereitschaft für eine gemeinsame Zukunft ist ein fester Bestandteil einer harmonischen und dauerhaften Beziehung. An allem muss man tagtäglich arbeiten und das gemeinsam. Wer eine Partnerschaft will, der sollte (wer lesen kann) mit dem Partner schaffen, was man sich wünscht und nicht machen was einem in dem kram passt. Dafür braucht man keinen Partner.

    Mal abgesehen davon das viele denken ich hätte einfach nur Pech gehabt, stelle ich mal die Frage in den Raum. Will ich etwas falsches oder eher bin ich das Problem oder vielmehr die Sache in welche Richtung sich die meisten Frauen in unserem Land entwickeln?

    Bis zum nächsten mal und lasst es euch gut gehen

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