Sie merken schon – ich halte das in den meisten Fällen für absoluten Mist! Nicht wirklich die Produkte und Dinge, die da verkauft werden, sondern die Sache, dass man unbedingt den oder die Ex zurückgewinnen muss!
Muss man nämlich nicht. Denn die Regel ist folgende: Hat man aus der beendeten Beziehung auch nur ein bisschen gelernt – egal ob man verlassen wurde oder jemanden verlassen hat – so wird die nächste Beziehung wesentlich besser: Glücklicher, gesünder, erfüllender!
Die Frage ist nämlich nicht, wie traurig die Sache jetzt gerade ist, sondern wieso da was falsch gelaufen ist und was zum Ende der Beziehung geführt hat. Und: Will man wirklich wieder eine Beziehung herstellen, die schon so „schlimm“ für mindestens einen der Partner war, dass sie beendet wurde? Anders gesagt: Will man den gleichen Scheiß wirklich so weitermachen, nur weil man jetzt gerade leidet? Ist der oder die Ex wirklich so toll, dass es keine(n) anderen auf der Welt geben kann, mit dem man nicht mindestens doppelt so glücklich wie in der alten Beziehung sein kann?
Die Antwort: Die Beziehung, die man mit einem neuen Partner beginnt, baut auf dem Wissen um Fehler und Probleme aus der alten Beziehung auf – wer hier ehrlich mit sich umgeht und (z.B. mithilfe meines Blogs und anderen guten Ratgebern) versucht zu verstehen, was falsch gelaufen ist, kann gar keine schlechtere neue Beziehung mit einer anderen Person haben als vorher!
Merkt man nämlich woran die Beziehung gescheitert ist, kann man sich selbst verbessern. Das heißt jedoch nicht, dass der/die Ex selbst irgendetwas aus der Trennung gelernt hat. Eher das Gegenteil ist hier der Fall – was bedeutet, dass hier eine Seite an der Trennung gewachsen ist („erwachsener geworden ist“), während die andere in einer neuen Version der alten Beziehung gar nicht mehr mithalten kann.
Jedem der das hier liest – ich selbst bin da keine Ausnahme – ist schon einmal das Herz gebrochen worden. Man wurde verlassen, zum Teil aus heiterem Himmel, und schon befindet man sich auf einer emotionalen Achterbahn, in der man viel dummes Zeug veranstaltet, um den/die Ex wieder zurück zu bekommen. Meistens funktioniert das nicht. (Dazu müssen wir nur unser eigenes Leben und das unserer besten Freunde betrachten!)
Daher mein Tipp für alle Betroffenen: Stark sein! Die negativen Gefühle durchleben und für sich annehmen, dass die Beziehung beendet ist. Sich ertappen bei allen Phasen der Trennung, wie Verleugnung, Beschimpfungen, Resignation, Bedürfnis nach genaueren Erklärungen, einem schlechteren Selbstwertgefühl – und das als ganz normal annehmen! So verlaufen Trennungen – aber, wie man aus eigener Erfahrung, oder der Erfahrung der besten Freundin oder des besten Freundes, weiß: Danach wird es nur besser werden!
Eine der größten Einsichten für mein eigenes Leben kam mit der Erfahrung, dass jede Beziehung in meinem Leben von einer noch besseren abgelöst wurde! Beziehungen sind keine leichte Sache und man braucht viel Übung und Lebenserfahrung um sie erfolgreich zu meistern. Auch wenn es im Moment vielleicht unglaublich schlimm aussieht – die Erfahrung macht normalerweise einen reiferen und beziehungsfähigeren Menschen aus uns. Damit ist der Grundstein für eine tolle Zukunft gelegt! :-)
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Lieber Herr Dr. Konrad,
obwohl ich Ihrem Artikel grundsätzlich zustimme, habe ich eine persönliche Frage dazu, wie ich um einen Mann kämpfen kann.
Wir hatten noch keine lange Beziehung. Ich habe diesen Mann vor 7 Wochen kennen gelernt. Wir haben uns schnell ineinander verliebt und haben beide das Gefühl, so viel Gleichklang auf vielen Ebenen noch nicht erlebt zu haben.
Er hat schon beim Kennenlernen gesagt, dass er keine Kinder mehr möchte. (Er hat zwei). Ich habe ehrlich geantwortet, dass ich zwar immer Kinder wollte, aber das mit meinen mittlerweile 42 Jahren nicht mehr Thema ist. Wir hatten eine traumhaft schöne Zeit. Das Thema meines Kinderwunsches hat ihn aber nicht losgelassen. Ich habe ihm mehrfach erklärt, dass ich mein Leben nicht mehr danach ausrichten möchte Kinder zu bekommen. Er hatte aus zwei Gründen Schwierigkeiten damit: erstens hat er früher nie Kinder gewollt, es „passierte“ ihm dann und er ist letztlich sehr glücklich darüber (und scheint mir diese Erfahrung nicht vorenthalten zu wollen). Außerdem hat er wohl gespürt, dass ich in dieser Angelegenheit noch nicht 100% klar war.
Vor ein paar Tagen hat er recht rabiat Schluss gemacht. Tenor: ich brauche zu meinem Glück einen Mann, der Kinder will. Ich war traurig und wütend, habe aber mit einem „Rückholversuch“ gewartet, da ich mir vorher wirklich klar darüber werden wollte, was ich will. Zwei Tage lang habe ich viel gelesen zum Thema Reproduktionsmedizin, ich habe Dokumentationen angeschaut, in mich hineingehört, möglichen Entscheidungen nachgespürt.
Ich habe mich sehr bewusst dagegen entschieden, noch eigene Kinder zu bekommen. Der dafür erforderliche Weg ist nicht meiner. Ich möchte keine Partnerschaft unter dem Hauptaugenmerk „Kinder“ suchen und beginnen und in weiterer Folge emotional und finanziell alles aufs Schwanger werden setzen mit allen damit verbundenen Risiken und unsicherem Ausgang.
Ich habe so bewusst wie möglich danach entschieden, wie es für mich passt, unabhängig von ihm. Meine Entscheidung lautet nicht: weil es ihn gibt, will ich keine Kinder mehr. Auch ohne ihn ist für mich klar, diesen Weg nicht mehr antreten zu wollen.
Außerdem ist mir nochmal klarer geworden, wie sehr ich mit diesem Mann zusammen sein möchte. Ich habe ihm einen Brief geschrieben. Seine Reaktion: „Ich hör die Botschaft, allein mir fehlt der Glaube“. Er scheint überzeugt, dass der Kinderwunsch mich doch noch überwältigen wird und er deswegen nicht der richtige Partner für mich ist und schreibt auch, sich selbst schützen zu wollen.
Ich möchte um diesen Mann kämpfen. Wie kann ich das tun, ohne aufdringlich zu sein? Wie kann ich ihm zeigen, dass ich eine bewusste Entscheidung getroffen habe, von der ich überzeugt bin?
Ich möchte ihn nicht überreden. Aber ich möchte ihm zeigen, dass er derjenige ist, den ich will und wünsche mir, dass er meine Botschaft (auch bez. Kindern) glauben kann.
Danke für eine Antwort!
Daniela
P.s. Innerhalb welchen Zeitraums ist ein Telefoncoaching möglich?
Liebe Daniela,
da schreibe ich also einen Artikel, in dem steht: Das Leben weiter leben, sich mit der Trennung abfinden und sich auf die nächste Beziehung freuen, die ganz sicher besser wird. Ihr Kommentar dazu: „Eigentlich haben Sie ja recht, aber trotzdem möchte ich nicht auf Sie hören – was soll ich tun?“ :-)
Auch wenn Ihnen wirklich für sich selbst klar geworden ist, dass Sie keine Kinder mehr haben wollen, so hat das zunächst nichts mit der Beziehung zu diesem Mann zu tun. Da hat sich bei Ihnen (!) etwas geändert. Bei ihm scheinbar nicht. Dieses „ich hör die Botschaft, allein mir fehlt der Glaube.“ hört sich so an, als ob die Sache mit dem Kinderwunsch nur der Aufhänger für ihn zum Schlussmachen war, aber nicht der tatsächliche Grund. Vielleicht wollte er unter einer Ausrede Schluß machen und Ihnen die Verwantwortung aufladen – das macht es ihm für sich selbst leicht, die Beziehung zu beenden. Hätte er wirklich großes Interesse an der Beziehung, so würde er Ihnen glauben, oder zumindest mit Ihnen zusammen an dem (angeblichen) Problem arbeiten und die Beziehung retten wollen.
Kurzfristig sehe ich da keine große Chance, ihn zurück zu gewinnen. Langfristig, und nur, wenn seine „Ausrede“ auch wirklich ernst gemeint war, können Sie weiter an sich arbeiten und für sich selbst glücklich werden. Dann sind Sie aber schon längst viele Schritte weiter gekommen und haben genau das erlebt, was ich in meinem Blogbeitrag schreibe: Höchstwahrscheinlich werden Sie eine wesentlich bessere Beziehung zu einem wesentlich besser passenden Mann führen.
Sie sind leider – noch – in der Phase, in der Sie ihn unbedingt zurück haben wollen. Aber das geht vorbei. Ganz bestimmt. :-)
Telefoncoaching geht bei mir relativ kurzfristig – wir müssen nur einen für uns beide passenden Termin finden.
Viele Grüße und vor allem: durchhalten!!! :-)
Ihr Dr. K
Guter Artikel. Volle Zustimmung.