Warum in Sachen Liebe alles möglich ist

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Loading... In letzter Zeit habe ich immer wieder bemerkt, dass vielen Menschen meine Ideen, wie die Sache zwischen Männern und Frauen wirklich funktioniert, nicht mögen. Folgende Dinge bekomme ich zu hören:

  1. Das stimmt doch gar nicht.
  2. So ein Unfug, ich kenne da aber ganz andere Beispiele, wo das nicht so ist!
  3. Wir sind doch schon längst nicht mehr Jäger und Sammler, sondern schon viel „weiter“ und „modern“
  4. Was? Frauen sollen sich den Männern unterwerfen?
  5. Das stimmt heute schon längst nicht mehr!
  6. Das ist vielleicht bei anderen so, aber bei MIR schaut das völlig anders aus!
  7. Wir sind doch keine Tiere!
  8. Etc.

Als Kulturwissenschaftler muss ich hier natürlich ein bisschen klärend einwirken, denn ich merke, dass ein ziemlich großer Anteil der Menschen, mit denen ich spreche, sofort auf Gegenwehr schalten, wenn ich die (richtigen und wissenschaftlich hundertfach überprüften) Grundlagen zu meinen Tipps in Sachen Flirt, Date und Beziehung erkläre.

Wir Menschen sind selbstverständlich keine rein instinktgesteuerten Maschinen, die nur ihrer Biologie folgen. Ganz im Gegenteil: Wir Menschen sind ebenso Kulturwesen, die zum einen als Individuum ganz bestimmte Charakterzüge ererbt haben und von unserer Lebenserfahrung ganz individuell geprägt wurden. Zum anderen sind wir Teil einer bestimmten Kultur, die bestimmte Regeln, Werte und Normen besitzt – woran wir immer teilhaben. Wir werden von dieser Kultur geprägt und prägen die Kultur auch immer mit. (Das ist eine ultrakurze Version des wissenschaftlichen Kulturbegriffs!)

Da uns die Natur jedoch mit bestimmten Grundlagen ausgestattet hat, prägen diese sich natürlich ganz klar darauf aus, wie wir unsere Kultur gestalten. Das gilt insbesondere für alles, was unsere zwischenmenschlichen Beziehungen betrifft – ganz besonders in Sachen Partnerwahl und was wir als attraktiv oder nicht attraktiv empfinden.

Die Kultur erlaubt uns hier zu machen was wir wollen – auch, dass wir völlig gegen unsere Grundprogrammierung handeln. Beispielsweise als Mann eine ältere Partnerin wählen, oder als Frau einen Mann lieben, der klein, dick und arm ist. Die Möglichkeiten sind hier wirklich unendlich und wir alle kennen Beispiele, die zeigen, dass meine Grundlagenartikel nicht für jeden zuzutreffen scheinen.

Trotzdem sehen wir (Sie, ich und sämtliche Wissenschaften, die sich mit dem Menschen beschäftigen) ganz klare Auswirkungen unserer genetischen (psychologischen) Grundprogrammierung im täglichen Leben: Wir suchen uns im Schnitt als Frau einen leicht älteren Partner, als Mann eine etwas jüngere Partnerin. Männer stehen auf Frauen mit einer bestimmten Körperform, Frauen auf Männer mit hohem Status, usw. Die jeweilige Kultur vermag da ein bisschen verzerrend, oder einschränkend zu wirken, aber im Prinzip funktioniert die Sache zwischen Männern und Frauen auf der ganzen Welt gleich – was an sich schon wieder ein Beweis dafür ist, dass wir Menschen eben doch von unserer grundlegenden Programmierung gesteuert sind, denn wie könnte sich sonst eine Chinesin in einen Deutschen verlieben, oder wie könnte der Latin-Lover eine deutsche als Partnerin wählen?

Was uns aber gerade in Mitteleuropa (und den USA) heutzutage nicht gefällt, ist, wenn jemand behauptet, dass wir als Menschen doch irgendwie von der Natur beeinflusst sind. Wir wären alle gern völlig frei und kreativ – da passt es nicht zur Stimmung, wenn jemand von „Grundprogrammierung“ oder „Natur“ spricht. Entsprechend kommen Argumente wie „heute“ sind wir nicht mehr so wie vor hundert Jahren, oder „aber ICH bin ganz anders“. Das ist verständlich, aber sachlich (also wissenschaftlich und an der Realität leicht prüfbar) einfach nicht richtig.

Meine Tipps in diesem Blog berücksichtigen beide Seiten der Medaille: Die psychologischen Grundlagen, die uns Menschen einfach als Säugetier ausweisen, welchem eine ganz klare, benennbare und nicht verrückbare Ausstattung von Natur aus mitgegeben wurde, und die kulturelle, die uns gleichzeitig erlaubt, unserer Programmierung entgegen zu handeln und zu denken.

Was jedoch ganz klar ist: Je mehr wir uns unserer Programmierung entsprechend verhalten, umso weniger Probleme werden wir – in diesem Fall in Sachen Date und Beziehung – haben. Je mehr wir davon abweichen, umso eher werden wir unzufrieden und unglücklich. So einfach ist das.

In Sachen Liebe ist also wirklich alles möglich – nur hat die eine oder andere Sache einfach eine bessere Chance, auch zu funktionieren! ;-)

PS: Nirgends in meinen Blogbeiträgen, Interviews, Büchern oder Unterhaltungen werden Sie auch nur einen Pieps darüber hören, dass eine Frau irgendwo hin (z.B. hinter einen Herd) „gehört“, noch dass Männer auf Frauen hinabschauen sollten – oder ähnlichen Unfug. Sehr wohl werden Sie hören, was wirklich zwischen Männern und Frauen abläuft, und wie man attraktiver aufs andere Geschlecht wirken kann, bzw. Problemen aus dem Weg geht oder diese erfolgreich meistert. Nicht mehr, nicht weniger.

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11 Kommentare zu Warum in Sachen Liebe alles möglich ist

  1. Farina sagt:

    Sehr geehrter Herr Konrad,
    ich verfolge immer mal wieder mit Amüsement ihre Seite. Allerdings muss ich sagen, dass mir (Frau, 21, Psychologiestudentin, aktuell in einer Beziehung mit einem größeren und gebildeteren Mann) einiges von dem, was Sie schreiben nicht besonders gefällt. Obwohl ich Ihnen in einigen grundlegenden Punkten zustimmen muss (insbesondere bei evolutionär entwickelten Beuteschemata von Männern und Frauen) möchte ich dem Rest vehement widersprechen und werde versuchen, mich so kurz wie möglich zu halten. Im wesentlichen missfällt mir, dass sie die nur mehr oder weniger gut belegten Theorien zum Thema evolutionäre Beuteschemata nutzen, indem Sie sie als normative Regeln zur Partnersuche festschreiben. Im Text oben schreiben Sie, dass die von ihnen propagierten Verhältnisse wissenschaftliche bewiesen seien. Mal abgesehen davon dass Beweise (oder auch Verifikationen) wissenschaftstheoretisch grober Unfug sind, wäre es doch schön, wenn Sie schon von Wissenschaftlichkeit reden, Sie auch die Studien, auf denen Ihre Aussagen fußen, für den informierten Leser zur Verfügung stellen würden.
    Weiter im Text behaupten Sie es sei für das Individuum am besten, den evolutionär angelegten Mechanismen zu folgen. Da steht nichts mehr von wissenschaftlicher „Bewiesenheit“.
    Und den Schluss vom „faktischen“ aufs Normative halte ich für problematisch. Das ist so ähnlich, wie zu sagen, die Ressourcen der Welt sind ungleich verteilt, einige werfen Lebensmittel weg während andere verhungern und deshalb sollten wir das unterstützen. Als erschwertes Hindernis für Veränderung analog zur Biologie nehmen wir mal unser aktuelles Wirtschaftssystem.
    Die evolutionären Voraussetzungen sind da, ja. Sie können aber im Individuum durch Lernprozesse in ihrem Auftreten stark modifiziert werden und ganz besonders im Kontext der Kultur neue Erscheinungsformen annehmen. So waren früher fülligere Frauen attraktiv, weil Essen rar war. Bei Männern ist nicht mehr Muskelkraft die wichtigste Ressource, sondern Bildung. Und in einer Gesellschaft, in der die Menschen immer häufiger auf Gehaltserhöhungen verzichten um weniger zu arbeiten und Frauen immer gebildeter sind und in immer höhere Positionen kommen, könnte Zeit, um auf Kinder aufzupassen, eine neue wichtige Ressource sein, die Frauen von Männern erwarten.
    Sie propagieren ein Bild, von einem Mann für Männer, das Männer vielleicht in ihren Ambitionen, aber viel mehr in der Rechtfertigung chauvinistischen Verhaltens bestärkt. Und stellen Frauen in eine Ecke in der sie jung und schön sein, oder eben Pech haben und akzeptieren müssen, dass sie nicht begehrt werden. Aber während ich Aussehen als Priorität an sich nicht wirklich widerlegen kann, möchte ich doch noch auf ein paar Dinge aufmerksam machen: belegte Kriterien zur Bewertung von Attraktivität sind Waist Hip Ratio, Symmetrie des Gesichts und, aber hormonspiegelabhängig, eher weibliche Gesichtszüge. Das macht noch kein besonders konkretes Schönheitsbild. Und, was evolutionäre Wünsche von Männern an Frauen betrifft: Bei sehr attraktiven Frauen sollte es beim Menschen, der evolutionär eher promiskuitiv ausgerichtet ist, nach Ihrer Argumentation auch nicht weit her sein.
    Liebe Grüße

    • Dr. Jochen Konrad sagt:

      Liebe Farina,

      vielen Dank für Ihren ausführlichen Kommentar – und Sie können sich ja gar nicht vorstellen wie froh ich bin, dass endlich mal wieder von weiblicher Seite aus ein ordentlicher Kommentar kommt. So richtig mit Kritik und guten Argumenten! :-)

      „Im wesentlichen missfällt mir, dass sie die nur mehr oder weniger gut belegten Theorien zum Thema evolutionäre Beuteschemata nutzen, indem Sie sie als normative Regeln zur Partnersuche festschreiben“. Das ist ja genau der Punkt: „gut belegte Theorien“ nutze ich genau deswegen, weil sie gut belegt sind – also im großen und ganzen ziemlich richtig und daher auch auf die Realität anwendbar.

      “ Mal abgesehen davon dass Beweise (oder auch Verifikationen) wissenschaftstheoretisch grober Unfug sind,“ Das ist natürlich für empirisch arbeitende Wissenschaften richtig, aber Sie sollten nicht vergessen, dass wir hier uns hier auf einem Blog bewegen, in dem die wenigsten wissenschaftliche Theoriebildung oder wissenschaftliches Arbeiten allgemein verstehen können – das ist ja schon an der Uni selbst eher die Ausnahme. Um die Brücke zum Alltagsdeutsch und allgemeinem Verständnis zu schlagen, MUSS ich also solche Tricks wie „wissenschaftlich bewiesen“ anwenden, was natürlich nicht wissenschaftlich ist.

      „wäre es doch schön, wenn Sie schon von Wissenschaftlichkeit reden, Sie auch die Studien, auf denen Ihre Aussagen fußen, für den informierten Leser zur Verfügung stellen würden.“ Wäre es natürlich – und an manchen Stellen, inkl. den Kommentaren gebe ich ja einige Buchtipps oder verweise auf wissenschaftliche Zeitschriften. Aber wie gerade erwähnt: Das hier ist ein Blog, und keine wissenschaftliche Publikation – daher reichen solche Verweise völlig. Sie können sicherlich an den Kommentaren erkennen, wie groß das Interesse an einer sachlichen Diskussion zum Thema an sich, geschweige denn die Grundlagen dazu, überhaupt ist. Es wäre also reine Zeitverschwendung, zu jeder Aussage, wie bei einem wissenschaftlichen Artikel, die Quelle anzugeben. Meine Leser suchen in den meisten Fällen konkrete Hilfe, und eher nicht den wissenschaftlichen Hintergrund dazu. Der „informierte Leser“ muss nur kurz zu Google rüberspringen und Bücher/Artikel zum jeweiligen Thema recherchieren – sollte dann immer noch Informationsbedarf bestehen, dann darf er/sie sich immer gern an mich wenden. Komischerweise jedoch habe ich in den vielen Jahren, mit hunderten täglichen Lesern, noch nie (!) eine Anfrage bekommen, doch ein Buch oder einen Artikel zu empfehlen. Das kommt nur ab und zu in den Kommentaren vor, wenn die jeweilige Person unzufrieden mit meinen „Thesen“ ist. Seltsam, nicht wahr?

      „Weiter im Text behaupten Sie es sei für das Individuum am besten, den evolutionär angelegten Mechanismen zu folgen. Da steht nichts mehr von wissenschaftlicher „Bewiesenheit“.“ Sehr richtig – dann folgt ganz logisch, dass wenn wissenschaftlich gezeigt werden konnte, dass Männer beispielsweise zum Großteil jüngere Frauen attraktiv finden, es einfach eine schlaue Strategie für Frauen ist, zu versuchen optisch und verhaltensmäßig jünger zu wirken. Das erhöht die ErfolgsWAHRSCHEINLICHKEIT. Mehr nicht. Natürlich steht das nicht bei jedem Tipp so ausführlich mit dabei, denn sonst müsste ich zu jeder Aussage kilometerlange Fußnoten einfügen a la „Bitte beachten Sie, dass dies nur die Wahrscheinlichkeit des Erfolges erhöht, denn wissenschaftlich betrachtet …“ Aber ich habe auch dies schon gefühlte zehntausend mal in Artikeln und Kommentaren ausführlich erklärt.

      „So waren früher fülligere Frauen attraktiv, weil Essen rar war“ Schönes Beispiel – ich denke die Erklärung „weil Essen rar war“ greift da noch viel zu kurz und es kommen noch viele andere Faktoren dazu, dass fülligere Frauen populärer waren. Was man an diesem Beispiel jedoch sehr gut sehen kann, ist dass die Kultur zwar eine Rolle bei dem spielt, was als attraktiv empfunden wird, jedoch die evolutionären Grundlagen immer den Rahmen vorgeben, in dem sich das ganze abspielt. „Fülligere Frauen“ heißt nämlich nicht kugelrund, sondern immer noch nah am Ideal des „richtigen“ Taille-Hüfte-Verhältnisses.

      Ihr Beispiel der Muskelkraft bei Männern jedoch ist da sehr schwach. Denn interessanterweise haben immer noch die muskulösen, sehr männlich aussehenden Männer, den größten Erfolg bei Frauen – wenn wir hier „Erfolg“ als „große Zahl von Sexualpartnerinnen (und damit einhergehende große Auswahl an Partnerinnen allgemein)“ definieren. Bildung an sich ist selbstverständlich ein wichtiges Attraktivitätsmerkmal, jedoch ist das eine wesentlich vielschichtigere und differenziert zu führende Diskussion.

      „Sie propagieren ein Bild, von einem Mann für Männer, das Männer vielleicht in ihren Ambitionen, aber viel mehr in der Rechtfertigung chauvinistischen Verhaltens bestärkt.“ Das bezweifle ich doch sehr stark. Ich zeige Wege für Männer auf, wie sie so attraktiv wie möglich aufs andere Geschlecht wirken können und somit eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine „gute“ zu ihnen passende Partnerin haben. Nur weil die Strategien gerade nicht zur gesellschaftlichen Stimmung passen, ist dies noch lange nicht chauvinistisch. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich niemandem rate eine chauvinistische Einstellung an den Tag zu legen. Leider verwechseln wir heute „männliches Verhalten“ mit „schlechtem und chauvinistischem Verhalten“. Gehen Sie mal nicht dem Gendermist auf den Leim, sondern prüfen Sie lieber dort mal den Realitätsbezug (ganz besonders auch in Sachen Wissenschaftlichkeit) nach.

      „Und stellen Frauen in eine Ecke in der sie jung und schön sein, oder eben Pech haben und akzeptieren müssen, dass sie nicht begehrt werden.“ Eben nicht. Da habe ich mir ja schon die Finger wundgeschrieben, aber selbst eine Studentin der Psychologie ignoriert alle meine Artikel und kilometerlangen Kommentare, wo ich AUSDRÜCKLICH und ÜBERDEUTLICH und MEHRFACH und KRISTALLKLAR geschrieben habe, was „jung“ bedeutet und was das für die jeweilige Frau konkret heißt. Also: Hausaufgaben machen und meine Artikel und Kommentare lesen, bevor Sie mich in eine Ecke zu drängen versuchen, in die ich keinesfalls hingehöre. Das zeigt Ihre Aussage „möchte ich doch noch auf ein paar Dinge aufmerksam machen: belegte Kriterien zur Bewertung von Attraktivität sind Waist Hip Ratio, Symmetrie des Gesichts und, aber hormonspiegelabhängig, eher weibliche Gesichtszüge“ steht alles, zum Teil mehrfach, über mein Blog verteilt. Sie erzählen mir (und meinen Lesern) also nichts neues. ;-)

      Daher passt Ihr kleiner Versuch eines Seitenhiebs, „Und, was evolutionäre Wünsche von Männern an Frauen betrifft: Bei sehr attraktiven Frauen sollte es beim Menschen, der evolutionär eher promiskuitiv ausgerichtet ist, nach Ihrer Argumentation auch nicht weit her sein.“, eben nicht, weil Sie „meine Argumentation“ nur recht oberflächlich kennen. :-)

      Übrigens: Da Sie Studentin sind, erwarte ich von Ihnen schon allein anstandshalber als „Herr Dr. Konrad“ angeschrieben zu werden – das Weglassen des Doktortitels am Namen lässt sich nämlich zusätzlich durchaus als reine Diskussionsstrategie entlarven, um mir meine Autorität abzuerkennen. Das können Sie auch gerne mal an den Kommentaren überprüfen: Dieses Verhalten häuft sich signifikant bei negativen Kommentaren. Gesellen Sie sich lieber nicht zu dieser Personengruppe.

      Mit besten Grüßen,
      Ihr Dr. K

      • Thomas Hoffmann sagt:

        Dazu wollte ich auch noch mal meine Meinung mit einbinden.

        Zitat: „Sie propagieren ein Bild, von einem Mann für Männer, das Männer vielleicht in ihren Ambitionen, aber viel mehr in der Rechtfertigung chauvinistischen Verhaltens bestärkt“

        Wenn ein Mann keinen Erfolg bei Frauen hat – genauso auch umgekehrt – dann entsteht bei vielen ein Gefühl von Einsamkeit und sexueller Frustration und Enttäuschung – und aus Frust und Enttäuschung entsteht manchmal auch Wut, Ärger oder gar Hass auf das andere Geschlecht. Somit finde ich dass Ratschläge, die beinhalten, was auf Frauen anziehend wirken kann, sogar eine Maßnahme gegen Chauvinismus und Frauenhass ist.

        Und natürlich habe ich aber auch eine Mitverantwortung wie ich die Tipps umsetze – wenn ich z.B. die Information erhalte, dass ein Mann attraktiv ist der sich durchsetzen kann und Nein sagen kann – und dann wie ein Protz rumrenne und der Freundin alles verbiete, dann hat der Anwender versagt, weil es ja eigentlich nur darum geht, auch mal seine Bedürfnisse nicht immer hinten anzustellen und wenn man eigentlich etwas nicht will, dies auch klar ablehnen zu dürfen. DIES trifft nicht nur auf Flirtliteratur zu, sondern auch auf Bücher mit „klassischen“ Persönlichkeitsentwicklungsratschlägen wo es u.a. um das Durchsetzungsvermögen generell geht. Mit einem Messer kann ich entweder etwas Gutes zu Essen kochen oder eben auch jemanden umbringen. Und ich finde, wenn man sich wirklich wie ein rücksichtsloser Macho verhält durch die Tipps, dann kann man davon ausgehen dass der Anwender schon vor den Ratschlägen psychische Probleme hatte. Bis zu einer gewissen Grenze liegt die Verantwortung beim Leser – da hat der Ratgeber keine Kontrolle drüber. Dies gilt für alle Tipps – wenn ich als Barkeeper jemandem rate, er sollte nur sehr wenig Tabasco in die Bloody Mary geben , und er selbst aber unter wenig , 10 Tropfen versteht, dann ist der Drink eben zu scharf. Allerdings habe ich von vielen Coaches die Flirtseminare leiten gehört, dass die Kundschaft , also die männlichen Teilnehmer, eher ein gutes Bild von Frauen haben und sie eher mit Respekt ansprechen, wenn es nachher zu den praktischen Übungen auf der Straße kommt. Viele Männer die Probleme mit Frauen haben, sind meist ganz normale gebildete, nette, höfliche Männer, die eben einfach nur ein wenig mehr Mut und Selbstbewusstsein im Umgang mit Frauen erlernen wollen. Viele Coaches hätten ihre Arbeit sofort an den Nagel gehangen wenn sie merken würden , dass sie nur rücksichtslose Bestien großziehen.

        LG Thomas

        • Dr. Jochen Konrad sagt:

          Lieber Thomas,

          da stimme ich natürlich völlig zu.

          Wenn wir, mal wieder, nach dem Duden gehen, dann bedeutet Chauvinismus „übertrieben männliches Verhalten gegenüber Frauen“. Ich bin ja ein ganz praktischer Typ und daher bin ich für männliches Verhalten, welches zum Erfolg (wie auch immer das gemeint sein kann) bei Frauen führt. Da ergibt sich eine ganz natürliche Grenze, bei der man einfach nicht übertreiben darf, weil das nur nach hinten losgeht. Also wird ein Mann, der sich auf diesem Gebiet verbessern will, ganz schnell lernen, wo diese Grenze ist und sich entsprechend verhalten. Tut er das nicht, dann ist er einfach nicht der klügste und kommt nicht weit mit seinem Verhalten. Also dürfen wir da eine Selbstregulierung erwarten, die eine Balance herstellt, welche allen Beteiligten gefallen dürfte.

          Ich denke in meinem Blog dürfte man auch merken, dass es keine Tipps in Richtung „führt Euch mal unglaublich männlich auf, dann klappts auch mit den Frauen“ gibt, sondern eher ein „wenn Sie vorsichtig testen, was funktioniert und was nicht, werden Sie zu einer runderen, angenehmeren, erfolgreichen Person“. Und selbstverständlich bin ich ganz dafür, dass sich Männer männlich benehmen müssen, um von Frauen auch als Mann betrachtet zu werden. Nicht umsonst höre ich auf der ganzen Welt die Klage, es gäbe keine richtigen Männer mehr. Nur zeigt kaum noch jemand Männern, was es eigentlich bedeutet männlich zu sein, und wie man diese Dinge an das andere Geschlecht erfolgsversprechend signalisiert.

          In unserer Gesellschaft wird männliches Verhalten, so wie es in unseren Gehirnen vorgegeben wird, offiziell belächelt und als negativ dargestellt, während Frauen sich unglaublich danach sehnen. Das verwirrt nicht nur die Männer, sondern frustriert auch die Frauen, deren weibliche Seite ja das Männliche sucht.

          Soviel zum Chauvinismus in meinem Blog.

          Beste Grüße,
          Dr. K

          • Thomas Hoffmann sagt:

            „Also wird ein Mann, der sich auf diesem Gebiet verbessern will, ganz schnell lernen, wo diese Grenze ist und sich entsprechend verhalten. Tut er das nicht, dann ist er einfach nicht der klügste und kommt nicht weit mit seinem Verhalten“

            Ganz genauso sehe ich das auch und ich finde es furchtbar, dass „Chauvinismus“ an allen Straßenecken vermutet wird, so als handele es sich hier um eine Umweltverschmutzung oder um eine Finanzkrise. Ich finde eher dass ein Großteil der Männer eher sehr großen Respekt hat vor Frauen – und dass es für die meisten Männer wichtig ist, auf gar keinen Fall als rücksichtloses Machoschwein abgestempelt zu werden. Das könnte ihnen einen Ruf ruinieren – sowohl beruflich als auch gesellschaftlich. Ein idiotisches Verhalten gegenüber Frauen wird schnell mit gesellschaftlicher Verachtung bestraft oder man bekommt mächtig Gegenwind von anderen Männern , die sich in ihrem Beschützerinstinkt geweckt sehen. Ich finde wir Männer sollten uns das nicht mehr gefallen lassen, dass Genderfeministinnen mit Herzenslust über uns herfallen können und öffentliche Hetze gegen Männer posten und auch noch unkommentiert und moralisch geschützt davonkommen. Vieles was Genderfeministinnen äußern, würde UMGEKEHRT eine Sexismusdebatte nach der anderen auslösen. Dieses Ungleichgewicht führt nicht dazu dass sich Männer und Frauen in Zukunft wieder liebevoller nähern. Darum lese ich ihren Blog auch sehr gerne – weil sie einem das Gefühl geben , dass man ein Mann sein darf und sich nicht dafür schämen sollte. Ich bin noch nicht überall am Ziel, aber dank solcher Blogs hat man endlich einen Weg an sich zu arbeiten.

  2. Andrea sagt:

    Was mich persönlich an manchen Artikeln hier stört, ist, dass vieles (womöglich nur scheinbar?) als absolut und unanfechtbar dargestellt wird. Dieses und jenes IST so, es ist BEWIESEN, usw. Das ist mir an manchen Stellen zu kurz gedacht.
    Als Kulturwissenschaftler wissen Sie ja, dass es keine Wissenschaft gibt, die zu 100% beweisen kann. Nicht umsonst spricht man von Verifizierung und nicht „Beweis“.
    Die Biologie inkl. der Evolution ist ein sehr interessantes Feld. Doch sie ist nur ein Teil möglicher Erklärungen. Vor allem in einer Zeit wie heutzutage, mit so vielen Umbrüchen, gesellschaftlichen Wandel, usw.
    Setzt sich eine Tradition über Jahrhunderte fort, beweist das noch lange nicht, dass eine solche rein biologischen Ursprung hat Und deshalb Jahrtausende so weitergegeben werden MUSS. Was ist biologisch determiniert, was wird gesellschaftlich vermittelt? Ein interessantes Thema, das gerade Sie viel weitläufiger erörtern könnten, wenn Sie nur wollten.
    ICH kann jedenfalls in keinem Ihrer Artikel erkennen, dass Sie tatsächlich verschiedene Disziplinen beleuchten lassen. Und das, denke ich, ist der Grund für die Abwehrhaltung einiger hier. Weil Sie eben, vielleicht ohne es zu merken, wirklich an vielen Stellen den Eindruck vermitteln, der Mensch würde nur seinen Instinkten folgen.
    Ich hoffe, Sie nehmen die Kritik nicht persönlich.

  3. Mathias sagt:

    Hallo Herr Konrad,

    ja, Sie tun aktiv etwas dafür, den Umgang mit anderen Menschen zu verbessern!

    Damit erschüttern Sie nicht nur beiläufig „unsere“ gesellschaftliche Ausrichtung in ihren Grundfesten. Sie legen bei manchen Menschen ungewollt Ihren Finger in die Wunde. Genau desweswegen wird hier auch „Auweh!“ geschrien.

    Viele Grüße
    Mathias

  4. Mathias sagt:

    Hallo Herr Konrad,
    ich habe da mal eine kulturwissenschaftliche Frage an Sie:

    Sie schreiben, dass besonders Menschen in Mitteleuropa (und den USA) der Verweis – auf den Einfluss der Natur in Sachen Liebe auf den Menschen – missfällt.

    Ich würde sagen, dass betrifft alle Menschen in den Industriestaaten der „Ersten Welt“, deren Lebensstandard so hoch ist, dass sie einander nicht mehr nötig haben, also nicht auf Hilfe durch den Anderen angewiesen sind. Diese Menschen leben mit ihren Lustobjekten in einer spaßorientierten Gesellschaft. Und so sind auch die TV-Inhalte der werbefinanzierten Sendeanstalten ausgerichtet.(auch Regenbogenpresse, Unterhaltungskino, etc.). Witzig ist nur, dass diese Menschen gar nicht glücklicher „aussehen“ als jene aus der Zweiten und Dritten Welt, wenn man den direkten Vergleich hat.

    Sehen Sie das auch so?

    Das ist meiner Meinung nach eine schlimme Entmenschlichung in vielen Belangen einer Partnerschaft und der Partnerwahl, wo es doch eigentlich – der Sache der Natur nach – darum geht, gemeinsam die Klippen des Lebens zu umschiffen.

    Es würde mich sehr freuen, wenn Sie mal kurz Ihre Eindrücke zu diesen markanten gesellschaftlichen Unterschieden in Sachen Partnerschaft & Partnerwahl aufzählen würden. Ich hätte es gerne mit Ihren Worten gehört. ;-)

    Viele Grüße
    Mathias

    • Dr. Jochen Konrad sagt:

      Lieber Mathias,

      na das ist ja mal eine außergewöhnliche und interessant Frage. Natürlich habe ich dazu auch eine kulturwissenschaftliche Erklärung.

      Am besten finden Sie die Sache mit der Ablehnung von Natur als Erklärung für menschliches Verhalten in Steven Pinkers „The Blank Slate“ (auf Deutsch: „Das unbeschriebene Blatt“) dargestellt.

      Die Sache mit dem hohen Lebensstandard ist sicherlich eine Facette unserer westlichen Welt, die Einfluss auf die sozialen Kontakte zueinander hat. Und das kann natürlich auch die Tatsache verschleiern, dass wir eben DOCH sehr stark auf unsere soziale Umwelt angewiesen sind. Die Sache mit den Lustobjekten und der Spaßgesellschaft beschreibt beispielsweise Gerhard Schulze in seinem Buch „Die Erlebnisgesellschaft“ sehr schön und eindringlich.

      Dass die Menschen in den Industrie- oder Dienstleistungsgesellschaften weniger glücklich sind, finden Sie in diversen Umfragen leicht bestätigt. Eine kurze Suche bei Google macht das schnell deutlich.

      Mir gefällt die Sache mit der „Entmenschlichung“ nicht besonders gut – denn das würde ja bedeuten, dass Menschen (die an sich schon menschlich sind) in manchen Gesellschaften menschlicher wären als in anderen. Aber nur weil Menschen in Europa ihr soziales Miteinander anders gestalten als in anderen Gebieten der Erde, macht dies dieses Miteinander nicht weniger menschlich. Vielmehr gefällt mir der Ansatz, zu überlegen wie man denn wirklich mit anderen Menschen (insbesondere Beziehungen zwischen Männern und Frauen) erfolgreich glücklich zusammenleben kann, und welche Strategien dabei helfen und welche eben auf eine falsche Fährte führen.

      Was meinen Sie?

      Viele Grüße,

      Ihr Dr. K

  5. Sarah sagt:

    Hallo,

    Ich habe jetzt einige Ihrer Artikel gelesen und muss ihnen in vielen Punkten recht geben, finde allerdings, dass sie es sich in einigen jedoch zu einfach machen!
    Ich bin auch noch recht jung(24) und bevorzuge ältere Partner.
    Sicher spielen biologische Faktoren, quasi unsere auf die Evolution zurückzuführenden „animalischen Instinkte“ eine große Rolle im zwischenmenschlichen Umgang, insbesondere bei der Partnerwahl. Männer und Frauen reagieren viel subtiler, als sie sich das oft eingestehen.
    Und mit Sicherheit stimmt es auch, dass man je bewusster man sich dessen wird, einen viel lockeren, authentischeren und erfolgreicheren Umgang mit dem anderen Geschlecht haben wird.
    Dennoch spielen kulturelle Einflüsse, wie sie ja selber sagen, eine wichtige Rolle und ich denke, dass sich ,insbesondere in den letzen Jahren, unser Weltbild und damit auch unsere Art den Partner zu wählen, geändert hat.
    Dies gilt insbesondere für Frauen, viele verdienen mittlerweile weit mehr als ihre Partner und sind somit nicht mehr auf den Status desselbigen angewiesen.
    Sicher sind erfolgreiche Männer nicht unattraktiv, aber mir persönlich, ist dieser Aspekt an einem Mann tatsächlich nicht wichtig.
    Das, um nur einen Punkt zu nennen, bei dem ich anderer Meinung bin.
    Insgesamt finde ich sie stereotypisieren zu sehr, wie ich oben bereits geschrieben habe, denke ich auch, dass Männer und Frauen viel subtiler reagieren, als sie es sich selber vorgaukeln, allerdings spielen Gott sei Dank auch äußere Faktoren, wie Erziehung, Kultur, Bildung etc. eine wichtige Rolle bei der Partnerwahl, wäre dem nicht so blieben 80% der Bevölkerung alleine.

    Liebe Grüße

    • mahnman sagt:

      Für eine so junge Frau sind das aus meiner Sicht erstaunlich fundierte Erkenntnisse. Wo sich aber die Geister scheiden ist, dass Erziehung, Kultur, Bildung eine wichtige Rolle spielen. Ich hatte in dieser Hinsicht sehr unterschiedliche Beziehungen. Ich hatte durchaus schon ein erhebliches Bildungsgefälle, was aber der Beziehung null Abbruch getan hat. Da gab es andere Qualitäten. Witz, Humor, Sex, Offenheit usw. Das hat alles mit Bildung nichts zu tun. Wenn ich unbedingt intellektuelle Gespräche brauche, dann such ich sie mir eben woanders. Kein Partner kann dir alles bieten. Ich würde das auch gar nicht wollen.

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