Jetzt aber die gute Nachricht: Das ist überhaupt kein Problem! Ganz im Gegenteil – je mehr wir nämlich üben, andere Leute anzusprechen, umso leichter wird es. Umso mehr Erfolg haben wir, umso besser gehen wir mit anderen Menschen um, und noch wichtiger: unser Selbstbewusstsein wächst immer weiter. Das heißt also, dass auch hier Übung den Meister macht.
Jeder ist aufgeregt, wenn es darum geht, fremde Leute anzusprechen und das Gefühl wird in einer solchen Situation auch immer dabei sein, ganz egal wie viel man geübt hat. Man kann sich das Gefühl aber zunutze machen, indem man nämlich seine Einstellung dazu ändert. Nimmt man es als Ansporn und genießt die Aufregung, so kann man ganz spielerisch damit umgehen und macht einen ganz anderen Eindruck als die Person, die voller Angst und mit negativen Gefühlen versucht jemanden anzuquatschen. Nur so kann man auch Selbstbewusstsein in solchen Situationen bekommen. Wenn man sich weiterhin in seinen negativen Gefühlen suhlen möchte, dann ist das natürlich ein Ausweg, aber sicher keine Lösung für das Problem.
Zwei ganz konkrete Tipps, das Problem der Absagen richtig anzugehen:
1. Wir stellen uns vor, was denn wirklich passieren kann, wenn wir eine Absage bekommen: Tod? Krankheit? Werden wir aus der Gesellschaft verbannt? Nichts davon. Heute ist es völlig egal, wenn wir jemanden ansprechen und dabei abblitzen, denn keinen Menschen interessiert das! Der Höhlenmensch, der in seinem ganzen Leben vielleicht 50 Menschen zu sehen bekam wurde bestimmt bis zu seinem Lebensende ausgelacht, als er von der Tochter des Häuptlings eine Absage bekam. Heute hat man solche Probleme überhaupt nicht mehr.
2. Üben, üben, üben. Als kleine, aber sehr hilfreiche, Übungsaufgabe, sollte man sich vornehmen täglich mit mindestens 5 fremden Menschen zu sprechen und sich dabei zu amüsieren. Das sind nach drei Wochen schon hundert Leute. Nach zwei Monaten hat man damit überhaupt kein Problem mehr und ist fit fürs lockere Ansprechen und kann Absagen viel leichter verdauen.
Mit Absagen sollte man umgehen wie mit allen negativen Erlebnissen im Leben – es hilft nicht Dinge als Niederlagen zu betrachten, sondern als Gelegenheit zum Lernen. Wer das nicht tut bleibt in seiner Entwicklung und mit seinen Problemen genau da stehen, wo er heute ist.
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Mir helfen da auch zusätzlich weitere psychologische Tipps wie man die Ansprechangst besiegen bzw. reduzieren kann. Üblich ist ja die 3-Sekunden-Regel. Da gibt es aber noch ein paar Trickkisten mehr.
1. Man stellt sich selbst vor wie man erfolgreich mit der Frau flirtet. Man sieht sich wie ein Schauspieler im Rampenlicht in der Fantasie lachen und selbstbewusst und locker auftreten und natürlich hilft es auch, wenn man sich vorstellt wie auch noch die Frau darauf sehr positiv reagiert.
2. 4 Sekunden lang in Ruhe einatmen, 4 Sekunden lang in Ruhe ausatmen. Je länger desto besser – aus dem Bauch heraus , durch die Nasenlöcher – dabei seine Atmung beobachten indem man in sich hineinhorcht.
3. Man greift einen negativen Gedanken wie „Ich kann das nicht“ oder „Für die bin ich eh nicht gut genug“ oder „Die hat bestimmt einen Freund“ auf und stellt ihn wie ein Wissenschaftler der seine Hypothese hinterfragen möchte in Zweifel. Zum Beispiel: „Woher will ich eigentlich wissen ob die ein Freund hat, habe ich eine Kristallkugel dabei?“: Hat man das gemacht, muss man sich dann sofort mit Powersätzen motivieren wie „Du schaffst das schon, komm! Du hast in der Vergangenheit öfters was geschafft! Los!“ Es hilft auch wenn man sich den inneren Kritiker mit einer lächerlichen Stimme (z.B. Goofy oder Mickey Mouse) vorstellt.
Zusammengefasst könnte man den negativen Gedanken so behandeln.
Ist meine Befürchtung wirklich wasserdicht? (Heißt: Beinhalten meine negativen Gedanken gerade wirklich zu 100% keine Fehler?)
Was spricht gegen meine aufkommenden Zweifel?
4. Die ACT-Takik (Acceptance and Commitment-Therapy)
Ein anderer Ansatz um seine Ängste kurz vor dem Erstkontakt im Zaun zu halten, stammt aus der Acceptance and Commitment-Therapie. Sie orientiert sich an der Erfahrung, dass es wenig Sinn macht, erst mit einer Frau in Kontakt zu treten, wenn man sich bestimmte Handlungen, wie ein höheres Selbstbewusstsein angeeignet hat. Stattdessen ist es strategisch vernünftiger, so zu handeln, als wäre man bereits selbstbewusst, woraufhin sich, wenn man dies oft genug getan hat, das gewünschte Gefühl über ein höheres Selbstbewusstsein zu verfügen, von alleine einstellt. Dabei gilt es, die Angst die man kurz vor der Kontaktaufnahme empfindet, nicht mit aller Macht zurückdrängen zu wollen, da dies viel zu viel Energie und Aufmerksamkeit verlangt. Stattdessen geht es darum, die Angstgefühle (und andere negativen Gedanken und unangenehmen Empfindungen) die man in sich spürt, bewusst zuzulassen bzw. in sich zu entfalten. Also sie zu akzeptieren und sie uns spüren zulassen. Auf diese Weise, kann sich das unangenehme Angstgefühl, von einer Störung oder einen Hemmnis in eine Art „Kick“ , also in ein Energie einbringendes elektrifizierendes Gefühl umwandeln. Vergleichbar mit dem Gefühl eines Turmspringers, der kurz davor ist, vom 10-Meter-Brett zu springen oder einem Skateboarder der in wenigen Sekunden, auf einer Halfpipe zum Sprung ansetzen muss.
5. Man geht auf sie so zu, als wäre sie eine Bekannte die man schon seit Jahren kennt.
6. Man nimmt eine gerade, selbstbewusste Körpersprache ein – selbst dann wenn man introvertiert, vorsichtig und ängstlich ist. Oftmals passt sich unsere Gefühlslage unserer Körpersprache an. Und zudem wirkt das ohnehin attraktiver als eine krumme Körperhaltung.
7. Man geht nicht auf die Frau zu um positives Feedback zu bekommen oder gar die Telefonnummer oder um sie schon auf einem Date oder vor dem Altar zu sehen – sondern man will einfach nur mal der Frau den Tag versüßen, selbst wenn dann beiläufig die Nummer rausspringt – was dann aber kein Must-Have für das Überleben war – also Giving To Give, Not Giving To Get. Um ein „Gebegefühl“ zu erreichen hilft es auch, sich eine Umarmung mit ihr vorzustellen. Und zudem will man erstmal nur schauen, ob man sich überhaupt versteht und auf einer Wellenlänge ist – bekommt man dann einen Korb, dann können wir sogar beruhigt sein, weil man doch eigentlich gar nichts mit einem Menschen am Hut haben will der uns ablehnt oder nicht an uns interessiert ist.
LG Thomas